Ganzheitliche Entwicklung im Villnößtal – Besuch der LAG Eisacktaler
Dolomiten
Eisacktal/Villnöß – Es ist mittlerweile zur Tradition geworden, dass die Mitglieder der LAG Eisacktaler Dolomiten die Sommermonate nutzen, um jeweils einen anderen Abschnitt des LEADER-Gebietes besser kennen zu lernen. Heuer fiel die Wahl auf das Villnößtal, dem Vorreiter in Sachen sanfte Mobilität und nachhaltiger Tourismus. Die Teilnehmer waren begeistert, nicht nur von der Organisation der Exkursion.
Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) ist im LEADER-Programm das Entscheidungsgremium auf lokaler Ebene, das über die Verwendung der Mittel aus dem Programm befindet. Dies setzt eine gewisse Kenntnis des Gebietes selbst und der jeweiligen Bedürfnisse voraus. Damit sich die LAG verstärkt mit dem Gebiet auseinandersetzen und auch bereits die ersten Früchte der Arbeit im Rahmen von LEADER begutachten kann, fand heuer zum dritten Mal eine Gebietsexkursion statt. In diesem Jahr führte sie in das Villnößtal.
Die Anreise erfolgte – wie bereits in den letzten Jahren auch – ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dadurch soll die Erreichbarkeit des ländlichen Gebietes mit dem öffentlichen Personennahverkehr getestet werden. Die teilnehmenden LAG-Mitglieder hatten im Rahmen der Exkursion die Gelegenheit, das Villnößtal von seinem Eingang in Teis bis zum Talschluss an der Zanseralm kennen zu lernen.
In Teis führte Paul Fischnaller, der Mineraliensammler, dem das Mineralienmuseum den Großteil seiner Ausstellungsstücke zu verdanken hat, die Gruppe durch die Räumlichkeiten. Im Anschluss erklärten Bürgermeister Peter Pernthaler, Vize-Bürgermeister Alois Fischnaller und der Präsident des Museumsvereins Lorenz Fischnaller die geplanten Arbeiten im Rahmen des LEADER-Projektes zur Erweiterung des Museums in den Räumlichkeiten der ehemaligen Feuerwehrhalle.
Eine kurze Wanderung führte die Gruppe von Teis nach Miglanz. Auf diesem Weg arbeitet das Forstinspektorat Brixen zurzeit bereits an dem Ausbau der Wegeverbindung, die nach Fertigstellung eine attraktive Route für Wanderer und Mountainbiker bietet. Geplant ist auch, dass die Pilger aus dem Gadertal diese neue Verbindung nutzen, um insbesondere der viel befahrenen Straße im Tal auszuweichen. Nach dem Mittagessen in St. Peter folgte die Besichtigung des Naturparkhauses in St. Magdalena und die Besichtigung des UNESCO-Infopoints in Zans.
Im Rahmen der Exkursion hatte die Gruppe die Möglichkeit, die verschiedenen Attraktionspunkte des Tales zu besichtigen, die gleichzeitig auch mit den bisher von der Gemeinde Villnöß eingereichten LEADER-Projekten eng zusammenhängen. Zum einen die Erweiterung des Mineralienmusuems in Teis, zum anderen aber auch die Realisierung von E-Bike-Ladestationen sowie ein kürzlich genehmigtes Projekt zur Erarbeitung einer Studie zur Besucherlenkung im Tal. Indem der Großteil der Exkursion unter der qualifizierten Führung von Max Messner mit dem E-Bike durchgeführt wurde, konnten sich die Teilnehmer ein endrückliches Bild von dieser aufstrebenden Freizeitaktivität machen und gleichzeitig auch die Notwendigkeit der Errichtung der entsprechenden Ladestationen und Strecken feststellen.
Auch hinsichtlich der Besucherlenkung im Tal konnte festgestellt werden, dass hierzu eine absolute Notwendigkeit im Tal besteht, die verschiedenen Besucherströme zu erheben und durch entsprechende Informationen, Leitsysteme und Infrastrukturen so zu führen, dass vor Ort keine Beeinträchtigungen für die Besucher, v.a. aber für die einheimische Bevölkerung entstehen. Geplant ist in diesem Zusammenhang, die verschiedenen Besucherströme im Tal qualitativ und quantitativ zu erheben, um daraus eine Leitidee und ein Konzept für eine „neue Mobilität in Villnöß“ abzuleiten. Dies soll dann letztendlich in einen Masterplan für zukünftige infrastrukturelle und bauliche Maßnahmen einfließen, der somit die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen und Projekte zur Optimierung der Besucherströme im Tal bildet.
Insgesamt bot sich den Mitgliedern der LAG die Möglichkeit, sich einen umfassenden Überblick über die Situation von LEADER in Villnöß zu machen und im gegenseitigen Austausch über weitere Notwendigkeiten und Strategien zur Entwicklung des ländlichen Raumes im Bereich der Eisacktaler Dolomiten zu beraten. Ein Schwerpunkt hierbei wird mit Sicherheit die Förderung der sanften Mobilität, ob mit dem ÖPNV, mit E-Bikes oder mit anderen Mobilitätsformen sein.